Schon wieder Weihnachten. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe für gewöhnlich im Moment Dezember den größten Stress im Jahr. Ich springe beruflich wie privat von einem To Do ins nächste. Daran ändert auch ein Virus nichts. Was habe ich nicht schon alles versucht? Geschenke unterjährig kaufen (und riskieren, kurz vor Weihnachten den Überblick zu verlieren). Den Weihnachtsbaum online ordern und spätestens zum 2. Advent aufstellen (und riskieren, kurz vor Weihnachten auf traurig herabhängende, halb nackte Zweige zu schauen). Die Anzahl von Weihnachtsfeiern, Plätzchenbackaktionen, Weihnachtsmarktbesuchen frei nach dem Motto „Qualität statt Quantität“ niedrig zu halten (und riskieren, kurz vor Weihnachten in das eine oder andere traurige Gesicht zu schauen). Und dennoch: Besinnlichkeit will nicht immer gleich aufkommen. Übrigens auch nicht, wenn ich hin und wieder Lebkuchen, Stolle und Plätzchen (lange) vor dem 1. Advent nasche.
Alle Jahre wieder merke ich, dass ich es allen recht machen will. Schon klar, hier hat ein ganz bestimmter innerlicher Antreiber die Peitsche in der Hand… Es ist also wieder an der Zeit für das Experiment, Besinnlichkeit wörtlich zu nehmen. Letztlich bedeutet doch Besinnlichkeit auch Entspannung, dessen Gegenteil – Stress – sich unwillkürlich auch auf das Umfeld übertragen kann. Ich will Stress weder bei mir, noch bei Anderen haben. Schon gar nicht bei meiner Tochter, die sich naturgemäß schnell fragen kann, ob sie irgendetwas falsch gemacht hat.
Ruhe und Entspannung in der Weihnachtszeit – so kann’s klappen
Ich horche inzwischen einige Zeit vor dem Weihnachtsfest in mich rein: Wie möchte ich Weihnachten verbringen? Wie erlaube ich mir ein bisschen mehr Gelassenheit im Umgang mit dem Fest? Im Umgang mit der Familie? Dem Partner? Sage ich wieder mal (entspannt) Nein zum gemeinsamen Fest mit der ganzen Familie? Je früher ich für mich (und ggf. meine eigene Familie) die Entscheidung getroffen habe, „vom Standard“ abzuweichen, hilft es ungemein, darüber mit anderen Beteiligten zu sprechen. Klar, dass das am besten vor dem 1. Advent passiert.
Und im Dezember selbst? Das hilft mir immer wieder:
- Zeit in der Natur verbringen
- sich Zeit für Familie und Freunde nehmen
- mal wieder ein gutes Buch lesen oder hören
- gutes Essen mit dir nahe stehenden Menschen genießen
- mal den Fernseher auslassen (außer für Aschenbrödel oder den kleinen Lord ;))
- das Handy ignorieren (keine Nachrichten, kein Social Media)
- ein laaaaanges Bad mit duftenden Schaum nehmen
Fällt dir was auf? Genau, da steckt nichts wirklich Weihnachtliches drin, denn meine Tipps sind schlicht Tipps, die du jede Woche in dein Leben holen kannst. Spätestens im Dezember dürfen wir uns dessen besinnen… Rechtzeitig vorm Jahresende. Ohne dass es in Stress ausartet.
Und wenn’s mal kracht?
Ich möchte dir allerdings auch nichts vormachen. Die Erfahrung zeigt, dass es auch in unserer Familie immer mal wieder Knatsch rund ums Fest gibt. Was steckt dahinter? Nun, im Grunde verrennen wir uns immer mal wieder in (unausgesprochene) Erwartungen, und zwar auf beiden Seiten; die eigene und die der Anderen. Vielleicht kommt dir das also bekannt vor: Der Ablauf entspricht nicht den eigenen Vorstellungen. Jemand erhält Geschenke, die nicht auf dem Wunschzettel standen. Konflikte wollen geklärt werden, für die vorher weder Zeit noch Lust war. Man will ein tolles Essen zaubern, und dann ist die Soße zur Gans versalzen. Hier brodelt es schnell unter der Oberfläche. Und irgendwann kommt der innere Vulkan zum Ausbruch! Hey, das passiert, wir sind Menschen! Und (zum Glück) nicht perfekt! Nieder mit dem Inneren Kritiker! Reden hilft auch hier, sei es nun in Form einer Entschuldigung oder auch Erklärung für die Kinder, die sich eben meiner Meinung nach viel zu schnell mit Schuld beladen. Schön wäre es, vorher den Kopf zu klären, und da helfen vielleicht oben aufgeführte Tipps. Und am Ende wird’s dann hoffentlich (wieder) besinnlich…
Ich wünsche euch und euren Lieben ein besinnliches Weihnachtsfest! Passt auf euch auf!
Photo by MARIOLA GROBELSKA on Unsplash
Ganz meine Meinung, T. Lieben Dank für deinen Kommentar. 🙂
Danke für den Beitrag Synke, und danke für die Tipps. Ich denke, ein guter Hebel dabei, ist die Frage zu stellen, ob man das alles mitmachen will/muss und wieweit man sich von dem Trubel treiben lassen will
Ich meine dieser Druck auf Weihnachten, auf die so „besonderen“ Tage, wurde uns allen generationenlang eingetrichtert und wir setzen uns diesem Druck aus. Warum nicht mehr „nein“ sagen? Dabei muss man ja nicht gleich zum Weihnachtsmuffel werden, aber man kann schon behutsam dosieren und es uns angenehmer machen. Schließlich feiern wir „unser“ Weihnachten und nicht das Weihnachten unserer Urahnen.
Bin gespannt wie es diesmal läuft …