Was wäre unsere Welt ohne unser stetiges Meckern, Schimpfen, Jammern & Co.? Wir meckern, wenn die Bahn nicht pünktlich kommt. Wir jammern, wenn wir zu viele Aufgaben auf dem Tisch haben. Wir nörgeln, wenn es draußen regnet. Und wenn es nicht regnet, jammern wir, weil es zu heiß ist. Oder zu kalt. Ich mache das. Du machst das. Andere machen das. Und im Zusammenkommen machen wir es gemeinsam. Jammern verbindet. Deswegen bewegen wir uns immer wieder ins Jammertal. Wir wollen doch dazu gehören. Doch tut uns das Jammern, Nörgeln, Schimpfen, Meckern wirklich gut? Nun, uns selbst wirft es sicherlich eine Last ab. Ballast, der uns Erleichterung bringt. Wir wollen doch auch Leichtigkeit im Leben. Doch die Frage ist, wohin werfen wir den Ballast ab? Da ist die Kollegin, mit der wir gerade einen Kaffee trinken. Oder der Partner zuhause. Vielleicht auch die Kinder, die den Frust abbekommen. In der Regel ungefragt.
Das Jammern will raus aus dir
Ist dir jemals in den Sinn gekommen, dein Gegenüber zu fragen, ob dein Jammern gerade gehört werden möchte? Probier’s mal aus – und frag‘ vorher! Nur wenige Menschen können hier ihre Grenzen aufzeigen. Und dennoch ist es eine Frage der eigenen Entscheidung. Mal ehrlich, wenn ein:e Freund:in ihren:seinen Frust mitteilen möchte, dann sind wir doch zur Stelle. Und hinterfragen: Was brauchst du gerade? Idealerweise machen wir das nicht nur in Gedanken. Vielleicht geht es um einen Rat, eine Einschätzung oder eben „nur“ ein Ohr. Zuhören. Das ist es meist, das wir uns wünschen, wenn wir durch die Stolpersteine auf unserem Weg ins Straucheln kommen und uns mitteilen wollen. Oftmals unterschätzt wird, was das Abwerfen von Ballast für Stimmung erzeugt. Angefangen bei uns selbst. Denn zunächst einmal fangen wir mit dem Jammern bei uns an. Erst dann suchen wir uns bewusst oder unbewusst unsere Zuhörer:innen. Und das wird dann schnell zur Frustgemeinschaft.
So steigst du aus der Meckerspirale aus
Vielleicht hast du schon einmal bemerkt, dass du dich beim Abwerfen von Frust zwar kurzzeitig gut fühlst, aber sag: Hat sich an der Situation selbst etwas geändert? Hat sich nach dem Schimpfen übers graue Wetter plötzlich der Himmel erhellt und die Sonne kam raus? Hat die Kollegin, die sich deine Beschwerden über deine viele Arbeit angehört hat, angeboten, deine Arbeit zu übernehmen oder ist der Stapel zufällig direkt kleiner geworden? Lösungen haben sich nicht aufgetan, oder? Ich verrate dir was! Die Lösung liegt bei dir. Es ist an dir, ob sich eine Situation verändert oder du sie schlimmstenfalls noch wochenlang ertragen musst. Wie wäre es also mit einem neuen Weg statt wie gewohnt beim Jammern zu bleiben? Frag‘ dich gerne bei der nächsten Situation, die deinen Puls nach oben treibt:
Was kann ich tun, um an der Situation etwas zu verändern?
Vielleicht hast du nicht direkt eine Antwort darauf. Dann erlaube dir, dir Zeit zu nehmen. Was brauchst du? Wer kann helfen? Vielleicht hast du gleich mehrere Antworten. Antworten, die vielleicht den Puls noch höher schlagen lassen. Klar, der Verstand wittert Gefahr. Meist liegt genau hier die Lösung versteckt. Erlaube dir, kleiner zu denken. Sicherer. Kleine Schritte, die dich mit maximal leicht erhöhtem Puls zumindest loslaufen lassen. Zumindest gehst du dann los. Und das bringt neue Kraft! Denn das Gefühl, über die Situation die Kontrolle zu haben, ist ein wahrer Energizer.
Verpasse deiner Energie einen Frische-Kick
Wie sollst du auch in deine Kraft kommen, wenn du im Jammertal festsitzt? Nimmst du dich der Situation und deiner eigenen Verantwortung an, kommst du ins Tun. Bleib‘ an dir dran und höre dir selbst zu. Es steckt so viel Potenzial, so viel Erkenntnis in deiner eigenen Sprache. Du erkennst daran, wie du mit dir und anderen sprichst, wenn du gerade ins Jammertal abgebogen bist. Die nächste Weggabelung machst du auf, indem du dich bewusst für die Exit-Strategie entscheidest. Je mehr du das tust, umso mehr wirst du feststellen, dass Frust, Meckern und Jammerei dir und anderen gegenüber weniger werden. Ein zusätzlicher Nebeneffekt soll dabei nicht unerwähnt bleiben: Du ziehst andere Menschen, die im Jammertal feststecken, weniger an. Das hält so ganz nebenbei deine Kraft, deine Energie oben. Verurteile dich jedoch nicht dafür, dich selbst beim Jammern zu erwischen. Das ist menschlich. Und: Veränderung braucht Zeit. Und mit der Zeit kommen die Erfolge. Pure Energie! Pure Positivität. Denn du hast es verdient, glücklich zu sein!
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