Persönlichkeit

So machst du Schluss mit negativen Glaubenssätzen

Du und ich, wir haben etwas gemeinsam. Glaubenssätze. Innere Überzeugungen, die unsere Einstellung zu uns und anderen, unser Verhalten und auch unsere Entscheidungen beeinflussen. Und mit uns beiden leben da draußen derzeit etwa 7,8 Milliarden Menschen auf der Welt, die ihre eigenen Annahmen über sich selbst mit sich herumtragen und damit unbewusst die Qualität ihres Lebens sabotieren. Zumindest, so lange diese Annahmen negativ geprägt sind. Und zumindest so lange, wie sie sie für die Wahrheit halten. Zwei Glaubenssätze, die sich in mir hin und wieder auftun, sind: „Ich bin nicht gut genug.“ und „Ich bin nicht wichtig.“ Oft bemerke ich das heute, wenn mir ein Gedanke bewusst wird, der mit „Ich muss…“ oder „Er soll…“ oder auch „Die dürfen doch nicht…“ beginnt. Wenn du anderen Menschen zuhörst, wird dir auffallen, dass diese ganz ähnlich ticken, reden und handeln. Immer auf der Grundlage ihrer Glaubenssätze. Immer auf der Grundlage ihrer eigenen Wahrheit. Doch was steckt eigentlich dahinter? Und vor allem, wie werden wir sie wieder los?

So entstehen Glaubenssätze

Glaubenssätze stecken ganz tief in uns. Sie haben einen Anker an Annahmen in uns geworfen, wie wie uns und die Welt sehen. Wir kommen noch ohne sie auf diese Erde, denn als Baby haben wir noch keine inneren Überzeugungen in uns verankert. Sie entstehen durch unsere Erfahrungen zuallererst im Elternhaus. Wenn wir hier als Kind viel Liebe und Fürsorge erfahren, nehmen wir uns als liebenswert und wichtig wahr. Im weiteren Verlauf machen wir neue Erfahrungen mit Geschwistern, Großeltern, Kita, Schule, Freunde, eben unserem jeweiligen sozialen Umfeld. Es heißt, wir seien der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen wir am meisten Zeit verbringen. Wenn wir hier Botschaften empfangen, dass mit uns etwas nicht in Ordnung sei, halten wir dies für wahr. Letztlich erzählen wir uns somit immer wieder eine Geschichte. Und je öfter wir uns diese Geschichte erzählen, umso mehr beeinflusst uns das, wie wir uns fühlen. Und umso mehr gräbt sie sich im Unterbewusstsein ein, und das will immer wieder Bestätigung. Somit ziehen wir immer wieder Situationen oder Menschen in unser Leben, die unsere Geschichte bestätigen. Wenn du beispielsweise der festen Überzeugung bist, dass du nicht gut genug bist, kann es passieren, dass die nächste Beförderung oder Gehaltserhöhung an dir vorbeigeht. Oder der Typ, mit dem du gerne ein zweites Date verbringen möchtest, dich plötzlich ignoriert. Dann kommen schnell Gedanken auf wie „Immer passiert das mir.“ oder „Die anderen sind einfach besser als ich.“. Unsere Geschichten werden also durch immer wieder neue Erfahrungen zu unserer Realität, jedoch gibt es einen Schlüssel zum Glück: Diese Realität ist nicht in Stein gemeißelt und kann geändert werden. Wie?

Weg mit Glaubenssätzen, die dir das Leben schwer machen

Jeder einzelne deiner Glaubenssätze ist ein Resultat deiner Erfahrungen, Denkgewohnheiten und deines Umfelds. Du kannst damit jeden dieser Glaubenssätze verändern oder auflösen. Dafür musst du sie zunächst einmal erkennen. Dich ihrer bewusst machen. Mein Tipp für dich: Mach’s sie dir bewusst in schwierigeren Zeiten. Wenn es mal wieder kracht in deinem Leben, du unzufrieden bist, dann sind da negative Gedanken im Spiel. Was denkst und glaubst du dann? Höre dir auch gerne mal selbst zu, wenn du mit anderen sprichst. Klopfst du gerne mal einen Spruch wie „Von nichts kommt nichts!“ oder „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“? Wenn du deine Glaubenssätze entlarvt hast, dann frag‘ dich: Ist das wirklich so? Wie wäre dein Leben ohne diesen Glaubenssatz? Schau‘ sie dir noch einmal an und vielleicht denkst du bereits an der einen oder anderen Stelle, was für einen Unsinn du in deinen Gedanken aufgetan hast. Das ist dann die einfachste Auflösung. Bei den fester sitzenden Glaubenssätzen darfst du dich auch gerne fragen, woher sie kommen. Vielleicht fällt dir direkt eine Situation aus deiner Kindheit ein? Eine Auseinandersetzung mit der besten Freundin? Das Motzen eines Lehrers? Gib den Glaubenssatz dorthin zurück, wo er herkommt. Einige verwenden gedanklich hierfür ein bisschen Glitzer, um es leichter, unbeschwerter zu machen. Wichtig ist zu erkennen, dass die Wahrheiten anderer nicht zu dir gehören. Du bist die einzige Person, die weiß, wer sie in Wahrheit ist. Entscheide dich dafür, genau diese Person zu sein! Und drehe den Glaubenssatz ins Positive um, wobei mir anfänglich noch ein Übergangssatz geholfen hat. So wird aus „Ich schaffe das nicht.“ zunächst „Ich schaffe das noch nicht.“ oder „Ich glaube in diesem Moment, dass ich das nicht schaffe.“ und schließlich „Ich schaffe das.“ Auch hier liegt der Erfolg wieder im Prozess des Ausprobierens. Wenn du also das nächste Mal in einem negativen Glaubenssatz gefangen bist, formuliere ihn ein wenig um. Und denk‘ immer daran, dass es ein momentaner Zustand ist und nicht immer so sein wird. Hilfreich ist das übrigens auch, wenn sich dein innerer Kritiker mit dir anlegt. Du hast es in der Hand. Traue dich, auch neue Erfahrungen zu machen. Neue Erfahrungen werden neue Glaubenssätze schaffen, die die negativen Glaubenssätze verändern bzw. sich durch positive Glaubenssätze ersetzen lassen. Daher steh‘ für dich selbst ein und übe ein wenig. Aus der Übung wird Routine, die Vertrauen schafft, und so kommt es zur Veränderung, die einen dauerhaften Wandel nach sich zieht.

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Warum es nichts bringt, jemand anderes sein zu wollen

Möchtest du gern jemand anderes sein? Glückwunsch, du bist damit nicht allein. Ich kenne viele Menschen, die der Meinung sind, irgendwie anders, irgendwie falsch zu sein. Menschen, die denken, so wie sie gerade sind, reichen sie nicht aus. Sie fühlen sich wertlos. Und sie leben ihr Leben in der festen Überzeugung, dass das auch so stimmt. Und so wünschen sie sich etwas anderes für sich. Etwas, was andere in ihrem Umfeld längst darstellen. Ich habe auch mal dazugehört und ehrlich, es gibt Tage, da falle ich in diese alten Denkmuster wieder zurück. Heute erkenne ich sie schneller und habe gelernt, damit umzugehen. Ich verrate dir gerne, wie auch du das schaffst.

Wir wollen oftmals das, was wir nicht sind

Doch lass uns erst einmal genauer hinschauen. Es ist doch so: Wenn wir arm sind, sind wir voller Neid auf die Reichen, die alles haben können, was sie sich wünschen. Sind wir reich, schielen wir auf die Armen, wenn sie ihre echten Freundschaften pflegen und sich der Liebe sicher sein können, die sie erhalten. Vielleicht erkennst du dich ja in einer der folgenden Situationen wieder:

  • Du gehst aktuell als Single durchs Leben und wünschst dir nichts sehnlicher, als endlich den richtigen Mann oder die richtige Frau an deiner Seite zu haben. Oder du lebst in einer inzwischen langjährigen Partnerschaft mit steigendem Streitpotenzial und sinkendem Interesse am anderen, und schaust neidisch in deinem Freundeskreis auf unabhängige Singles, die ihr Leben nach ihren eigenen Bedürfnissen gestalten.
  • Du hast dein Studium abgeschlossen, bist in deinen ersten Job unterwegs und übernimmst erst einmal standardisierte, operative Aufgaben, die dich schon jetzt langweilen und in deiner Kreativität ausbremsen; eigentlich möchtest du doch Führungskraft sein. Oder du bist schon länger im Job, führst ein Team mit mehreren Mitarbeiter:innen und wünschst dir die unbesorgte Zeit aus deiner Junior-Zeit zurück, in denen du noch keine Verantwortung für andere und viel Zeit für dich hattest.
  • Du wünschst dir ein Kind und schielst schwermütig auf die strahlende Mutter, die ihren schlafenden Nachwuchs im Kinderwagen durch den Park schiebt. Oder du hast ein Kind, dass gerade all deine Aufmerksamkeit für sich beansprucht; du kannst dich nicht daran erinnern, wann du zuletzt ein ganzes Wochenende etwas nur für dich getan hast, und das ist genau das, was du jetzt brauchst.
  • Du hast gerade deinen dritten Unternehmenswechsel hinter dich gebracht und ärgerst dich, weil dein aktuelles Team mit seinem breiten Schatz an Erfahrungen eine wichtige Aufgabe bewältigt hat, bei der du keinen größeren Beitrag leisten konntest, weil dir (noch) das entscheidende Wissen zum Unternehmen fehlt. Oder du bist bereits seit 10 Jahren bei deinem Arbeitgeber und wünschst du selbst dir den Blick von außen mit daraus resultierenden neuen Ideen, die der neue Kollege gerade im Meeting geäußert hat und dafür gefeiert wird.

Ich verrate dir etwas: Du irrst im Glauben, glücklich werden zu können, wenn du irgend etwas anderes wirst. Ist es nicht vielmehr so, dass du den Kummer des einen gegen den Kummer des anderen austauschst? Oft schaust du nun einmal auf das, was du nicht hast. Oder eben auf das, was du nicht bist. Das Ganze passiert im Unterbewusstsein, was es nicht einfacher macht. Es fehlt damit die Chance, das Ganze über den Verstand, also ganz rational zu lösen. Das Einbinden von Körper und Gefühlen kann hier unterstützend helfen.

So, wie du bist, bist du gut genug

Kurt Cobain hat einst gesagt: „Jemand anderes sein zu wollen ist eine Verschwendung deiner Person.“ Gib dich also nicht der Illusion hin, dass alles besser ist, wenn du jemand anderes bist. Schau‘ dir statt dessen an, was alles schon da ist. Meine Erfahrung ist, dass in dieser Kennenlernreise zu sich selbst viele schöne Gedanken wie auch Gefühle stecken. Mach‘ dir das gerne zunutze. Hier meine Tipps für dich:

  • Mach dir klar, was du alles kannst: Was hast du in deinem Leben schon erreicht? Welche Ausbildung(en) hast du erfolgreich durchlaufen? Schule, Beruf, vielleicht ein Studium, Zusatzqualifikationen… Alles zählt. Was hast du in eher herausfordernden Zeiten geschafft? Wie hast du Krisen gemeistert? Schreib‘ am besten alles auf und erinnere dich an dein Gefühl dabei, als du deinen Erfolg leise oder laut gefeiert hast. Hat es sich nicht fantastisch angefühlt, wenn du einen Schicksalsschlag bewältigt hast? Erinnere dich immer wieder an diese Erfahrungen und das Gefühl, das du dabei hattest.
  • Hol‘ dir Feedback von anderen: Geh in den Dialog mit anderen. Lerne dich aus Sicht deiner Mitmenschen kennen. Wie sehen dich andere? Was denken deine Freund*innen oder deine Familie, was du besonders gut machst? Höre zu, ohne direkt das, was du hörst, mit einem Aber abzuwerten. Erkenne selbst an, was andere an dir schätzen.
  • Akzeptiere dich, wie du bist: Vielleicht gibt es beim Kennenlernen deines Selbst das eine oder andere, was du eher ablehnst. Erinnere dich: Kein Mensch ist perfekt. Es ist toll, sich auch seiner Schwächen bewusst zu sein. Klar, du kannst versuchen, die eine oder andere Schwäche zu verbessern. Sich selbst anzunehmen, wie man ist, ist mindestens genauso wichtig. Und vielleicht schaffst du es, über die eine oder andere Marotte hin und wieder sogar zu lachen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Kummer und Leid gut loslassen können, wenn wir mit dem zufrieden sind, was wir gerade sind, egal ob mit oder ohne Partner:in, senior oder junior, mit oder ohne Kind(er)… Für ein Leben mit mehr Leichtigkeit, Freude und Energie. Teile gern mit mir deine Erfahrungen.

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Was es bedeutet, wenn du Verantwortung übernimmst

Ich möchte es gleich mal vorwegnehmen: Viel zu oft legen wir unser Leben in die Hände anderer Menschen. Viel zu oft überlassen wir anderen Menschen die Macht über unser Leben. Viel zu oft geben wir den Umständen die Schuld daran, dass es uns mies geht. Ein paar Beispiele? Das Wetter, das dir Regen statt Sonne schenkt, sodass du den Spaziergang draußen nun verschieben musst. Der Kollege, dessen Aufgabe du kurz vor Feierabend übernommen hast, was dich bis in die Nacht beschäftigt. Der Chef deines Mannes, der spontan noch ein Meeting ansetzt, weil irgendwo die Luft brennt und ihr nun den gemeinsamen Abend im Kino ausfallen lassen müsst. Oder der Busfahrer letztens, der dich nicht hat rennen sehen, um noch rechtzeitig in seinen Bus einzusteigen und einfach ohne dich losfuhr. Ehrlich, hast du gemeckert? Gezetert? Das Gesicht zur Faust geballt? Erinnerst du dich? Natürlich…

  • …hat die andere Person oder haben die Umstände Schuld an deiner Misere,
  • …machst du deine Mitmenschen oder Situationen dafür verantwortlich, dass es dir gerade nicht gut geht,
  • …glaubst du, dass du selbst nichts, wirklich gar nichts ändern kannst und 
  • …gibst du ganz automatisch die Macht den anderen um dich herum.

Alles fängt bei dir an

Auch wenn du es vielleicht nicht hören willst, all das sind Ausreden. Ausreden, mit denen du dich zum Opfer erklärst. Opfer zu sein, ist ja auch bequem. Bequemer zumindest, als (neue) Entscheidungen zu treffen. In der Opferhaltung jedoch gibst du die Verantwortung ab (z.B. mit dem Gedanken „Wenn mein Chef mich endlich befördern, wäre ich glücklicher im Job.“) oder übernimmst immer wieder zu viel davon für andere (z.B. „Wenn meine Mann beruflich nicht so eingespannt wäre, hätte er viel mehr Zeit für mich und die Familie.“). 

Mach‘ dir klar: du bestimmst allein über dein Schicksal! Spazieren im Regen klappt mit der richtigen Kleidung. Dem Kollegen sagst du freundlich und bestimmt Nein. Ins Kino gehst du mit deiner Freundin, mit der du schon lange nichts mehr unternommen hast. Du nimmst den nächsten Bus und kaufst dir vorher noch einen Strauß Blumen gegenüber von der Bushaltestelle. Von der Rolle des Opfers in die Gestalterrolle. Du übernimmst Verantwortung, wenn du die aktuelle Situation so akzeptierst, wie sie ist und versuchst, das Beste daraus zu machen. Schau mal, was sich auch an Chancen auftut, wenn du dir die Freiheit zugestehst, über dein Handeln zu den größeren Entscheidungen in deinem Leben selbst zu bestimmen:

Du kannst…Du riskierst…Du gewinnst…
…deinen Job kündigen, der dich nicht erfüllt.…kein regelmäßiges, festes Einkommen.…einen neuen Job, der dich erfüllt.
…deine Beziehung beenden, die dich unglücklich macht.…eine Zeitlang partnerlos durchs Leben zu gehen.…jemanden, der oder die besser zu dir passt.
…Freundschaften beenden, die dich belasten oder ausbremsen.…Einsamkeit durch weniger oder keine Freunde. …neue Menschen an deiner Seite, die dich unterstützen.

Raus aus der Opferhaltung

Wie wäre es, dich selbst zur wichtigsten Person in deinem Leben zu machen? Wie wäre es, nicht länger zu warten und zu hoffen, dass alles schon irgendwie in Ordnung kommt? Wie wäre es, ab jetzt nicht mehr Opfer zu sein? Fühlt sich gut an, oder? Ich verrate dir gerne, was du tun kannst:  

  • Akzeptiere deine Situation: Was passiert ist, ist passiert. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern, auch wenn du sie dir wieder und wieder durch den Kopf gehen lässt. Nimm an, was ist.
  • Mach‘ das Beste aus deiner Situation: Überlege, was du selbst tun kannst, um die Situation zum Positiven zu verändern. Was willst du tun? Was ist der erste Schritt, sei er auch noch so klein? Mach‘ es, wenn du mehr gewinnst als verlierst. 
  • Stehe zu deinen Fehlern: Fehler passieren. Es ist eine Stärke, sich diese einzugestehen. Frage dich, was du daraus lernen kannst. 
  • Mach‘ Schluss mit deinen Erwartungen: Schraub‘ deine Ansprüche runter, Erwartungen und Hoffen bringen dich in die Abhängigkeit von anderen. Menschen wie Umständen. Was kannst du jetzt selbst in die Hand nehmen? 

Kurzum: Du entscheidest über dein Glück. Deine Entscheidung. Dein Leben. Hier. Jetzt.  

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Die Macht deiner Gedanken

Marc Aurel hat mal gesagt: „Das Glück im Leben hängt von den guten Gedanken ab, die man hat.“ Gute Gedanken versorgen uns mit positiven Gefühlen. Gedanken sind also mächtig. Das gilt für positive wie eben auch für negative Gedanken. Deine Gedanken erschaffen deine Realität. Deine persönliche Wahrnehmung wird damit durch deine Gedanken, aber auch Erfahrungen und Gefühle geprägt. Diese drei Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und machen schließlich dein Handeln aus. Wenn du es schaffst, deine Gedanken bewusst wahrzunehmen und über sie nachzudenken, kannst du deine Gefühle und dein Verhalten beeinflussen. Das klingt wahrlich mächtig, oder? Und die schöne Nachricht: bewusstes Wahrnehmen kannst du lernen.

Die Gedanken sind frei

Schlüpfe in die Beobachterrolle und bleibe ohne Bewertung in der Gegenwart, im Hier und Jetzt. Nimm den Moment einfach nur wahr, ohne ihn direkt zu verändern bzw. als gut oder schlecht zu bewerten. Das fühlt sich zu Beginn sicherlich komisch an, für mich hat es allerdings auch etwas Beruhigendes: ich habe nicht länger das Gefühl, reagieren zu müssen. Hast du Lust auf eine kleine Übung? Schließe deine Augen für drei Minuten und beobachte das, was in dir aufsteigt. Gedanken, die du weiterziehen lassen kannst (z.B. „Was mache ich hier?“, „Ich muss noch Milch kaufen.“, „Der Nachbar hat heute nicht gegrüßt.“). Alles an Gedanken darf da sein. Beobachte und benenne deine Gedanken: Gedanke an Einkaufszettel. Gedanke an Mitmenschen. Gedanken… Du kannst das auch prima üben, wenn du freie Zeit mit Warten verbringst. Wir warten immer mal wieder an der Supermarktkasse, auf den Bus oder die Bahn, auf den Laufpartner. Verbinde das auch gern mit dem, was du gerade siehst, schmeckst und riechst. Eine gewisse Achtsamkeit im Alltag kann wunderbar erdend sein. Mit etwas Übung gelingt es dir besser, deine negativen Gedanken wahrzunehmen und ins Positive umzuwandeln. Sei dir bewusst, dass du das Steuer in der Hand hältst. Das Meer an Möglichkeiten, das Meer an positiven Gedanken ist so vielfältig.

Meine Gedanken, deine Gedanken

Wenn dein Verhalten nun durch deine subjektive Wahrnehmung geprägt wird, gilt das natürlich auch für das Verhalten anderer. Deren eigene Erfahrungen, Gefühle und Gedanken spielen manchmal eine so starke Rolle, dass es zu Missverständnissen und Reibungen kommt. Dabei ist es meines Erachtens enorm wichtig, dem anderen nicht die Verantwortung für deine Gedanken zu übertragen. Niemand trägt Schuld daran, wenn du wütend oder traurig bist. Deine Gedanken gehören zu dir. Ebenso deine Gefühle. Oder auch anders: du bist nicht in der Verantwortung für die Gedanken und Gefühle der anderen. In dem Dreigestirn mit deinen Erfahrungen verstehst du sicher einmal mehr, dass jeder Mensch einzigartig ist. Da draußen kann es schlicht keine Kopie deines Selbst geben. Selbstverständlich bist du jederzeit frei darin, dich mit deinen Gedanken und Gefühlen deinen Mitmenschen gegenüber mitzuteilen. So wird dein Verhalten für den anderen nachvollziehbarer. Für ein bisschen mehr Gelassenheit in deinem Leben.

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Selbstakzeptanz: So bin ich. Punkt.

Am vergangenen Wochenende kam ich in einem Gespräch an dem Thema Perfektionismus vorbei. Da ich selbst nicht ganz frei davon bin, hörte ich mich an der einen oder anderen Stelle sagen: „Das hat was mit meinem Perfektionsstreben zu tun.“ Ein großer Schritt, wenn ich an mein Ich von vor 10 Jahren zurückdenke. Damals sagte formulierte ich es so: „Ich bin viel zu perfektionistisch.“ Und darauf folgte ein schlechtes Gefühl aufgrund der selbstvernichtenden Kritik, die in meinem Kopf losratterte. Kennen wir das nicht alle? Gedanken wie „Ich bin zu dick.“, „Ich war zu langsam.“ oder „Ich bin zu ungeduldig.“ sind schnell gedacht. Schnell ausgesprochen. Manchmal sprechen wir diese Gedanken aus, ohne sie bewusst wahrzunehmen. Und dennoch sind sie da, und ob unausgesprochen oder nicht, sie machen etwas mit uns. Sie lassen uns nicht gut fühlen. Bringen Leid in unser Leben, das wir doch eher voller Freude und Lebendigkeit leben wollen. Tatsächlich leiden wir darunter, dass wir uns nicht selbst annehmen, wie wir sind. Irgend etwas ist nicht gut genug. Nicht gut genug, wie wir aussehen. Nicht genug, wie wir uns unseren Partner:innen, Freund:innen oder Kindern gegenüber verhalten. Nicht gut genug, wie wir im Job auftreten. Doch das geht auch anders, und zwar mit einer ordentlichen Portion Selbstakzeptanz.

Selbstakzeptanz, was ist das?

Selbstakzeptanz steht für mich vor der Selbstliebe. Davon hast du sicher schon gelesen oder gehört: Wenn es mir nicht gelingt, mich selbst zu akzeptieren, wie soll ich mich dann gar lieben? Bei der Selbstakzeptanz geht es darum, dass ich mich mit all meinen Stärken und Schwächen sehe, so wie ich eben bin. Das heißt jedoch nicht, dass damit keine Veränderung erlaubt ist. Dabei klingt es einfach zu sagen: „So bin ich nun mal und das ist auch gut so.“ Hier lässt sich in beide Richtungen schauen. Denn Selbstakzeptanz meint ganz klar, mich selbst anzunehmen, ohne dass ich etwas davon kritisiere oder bewerte. Auf sich selbst schauen also – ganz wertbefreit. Und diese Neutralität öffnet mir Türen zu neuen Einsichten, Perspektiven und Handlungen. Ein Wachstumsschub! Wenn ich denke: „Ich bin perfektionistisch. Das geht gar nicht. Das kann ich nicht akzeptieren. Ich mag das auch bei anderen nicht. Perfektionistische Menschen sind pedantisch und schlecht.“, dann konzentriere ich mich lediglich darauf, was ich nicht (mehr) möchte. Damit stehe ich Wachstum jedoch im Weg, weil sich meine Gedanken nur um den Mangel drehen. Wenn ich jedoch denke: „Ich bin perfektionistisch. Damit ist es jetzt vorbei. Was kann ich tun, um mehr Spontanität und Überraschungen in mein Leben zu bringen?“ setze ich den Fokus auf das, was ich möchte, sodass ich die Möglichkeit habe, ins Handeln zu kommen. Ich sitze also auf dem Fahrersitz und gestalte mein Leben nach meinen Bedürfnissen. 

Wer bin ich denn nun?

Ich habe mich noch einmal neu kennen gelernt. Wer bin ich? Es war ein Prozess, der mit Schmerz verbunden war. Hin und wieder bin ich auch wieder davongelaufen. Wer schaut schon gern hin, wo es wehtut? Aber ich wusste auch, dass darin etwas von Wert steckt, sich mit mir selbst zu beschäftigen. Dabei habe ich mir vor allem folgende Fragen gestellt:

  • Welches Verhalten an mir macht mir Schwierigkeiten?
  • Welche Eigenschaften an mir mag ich nicht?
  • Welche Gedanken und Gefühle bereiten mir Probleme?
  • Was möchte ich schon lange an mir verändern?

Die Antworten habe ich auf mich wirken lassen. Sie einfach da sein lassen. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich vor vielen Jahren noch mehr damit beschäftigt war, mich mit jeder einzelnen Schwäche auseinanderzusetzen. Das Gedankenkarussell an seine Grenzen zu führen. Gebracht es mir nicht allzu viel. Und am Ende sagen die Antworten auch nicht wirklich viel über mich aus. Es sind schlicht Gedanken, Gefühle, Stimmen, die von innen kommen. Die mit Erfahrungen aus der Vergangenheit verknüpft sind. Ich habe mir erlaubt, all das einfach da sein zu lassen. Es war eine Übung für mehr Leichtigkeit. Und es ist immer mal wieder eine Übung, wenn die Stimmen mal wieder lauter werden. Heute lasse ich mich davon nicht mehr so beeinflussen. Annehmen, was da ist, ist letztlich so viel einfacher als in den Widerstand zu gehen. Ich habe viel mehr Energie, etwas zu verändern und somit für mehr Zufriedenheit in meinem Leben zu sorgen. 

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Bist du zu nett?

Eines meiner ersten Sachbücher war „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin“ von Ute Ehrhardt. Das Buch erschien im Jahr 2000, und ich stelle fest, von böse bin ich weit entfernt. Überall hingekommen bin ich jedoch bisher, in meiner eigenen Interpretation. Gut sein, das ist schon in Ordnung und schon gar nicht muss ich böse werden, um überall hin zu kommen. Das geht auch mit Freundlichkeit und Höflichkeit. Doch ist stetes Gutsein auf Dauer auch gut? Ich sage: definitiv nein! Jedem Menschen gegenüber freundlich aufzutreten, Ärger immer wieder runterzuschlucken, jeglichen Frust zur Seite zu schieben, um erst viel zu spät regelrecht zu explodieren, das ist definitiv nicht gut. 

Achtung, Nettigkeitsfalle!

Überleg‘ mal, inwieweit erkennst du dich nachfolgend wieder:

  • Konflikten gehst du lieber aus dem Weg?
  • Du wirst häufig um Hilfe gebeten?
  • Was die anderen von dir denken, ist dir sehr wichtig?
  • Deine Meinung und Interessen anderen gegenüber zu vertreten, fällt dir schwer?
  • Du bist immer zur Stelle, wenn andere dich um etwas bitten?
  • Andere Menschen sollen dich akzeptieren und mögen?

Wenn du dies überwiegend mit Ja beantwortet hast, ist die Gefahr groß, dass deine Bedürfnisse öfters auf der Strecke bleiben, weil du in die Nettigkeitsfalle getappt bist. Das kommt natürlich nicht von heute auf morgen. Schon sehr früh in deinem Leben hast du gelernt, dass es gut und sicher für dich ist, wenn du nett und angepasst bist. Ärger, Enttäuschung und Bestrafung galt es zu vermeiden. Also hieß es: bloß keinen Konflikt! Je mehr du dieses Verhaltensmuster jedoch angewendet hast, umso mehr hat sich dein Nettsein in deinem Handeln manifestiert. Und damit hast du immer mehr aus dem Blick verloren, was du willst und was gut ist für dich. In deiner Vergangenheit war es sicherlich die passende Strategie, um Schlimmeres zu vermeiden. Heute, im Hier und Jetzt, brauchst du diese Strategie nicht mehr. 

Raus aus dem Nettsein-Automatismus

Im Hier und Jetzt gibt es immer mal wieder Situationen, in denen du es dir erlauben darfst, weniger nett zu reagieren. Und das bedeutet, auch einmal die Bedürfnisse anderer ganz bewusst nicht zu erfüllen, indem du deine Bedürfnisse in den Vordergrund stellst und entsprechend kommunizierst. Das wird anderen unter Umständen nicht gefallen, doch es macht deinen Wert nicht geringer. Im Gegenteil: weißt du es selbst nicht wesentlich mehr zu schätzen, wenn sich jemand nach zwei vorangegangenen Absagen mit dir verabredet? Beobachte dich mal, lerne den Automatismus hinter deiner Nettigkeit kennen, und dann traue dich in kleinen Schritten, anders als gewohnt zu reagieren. Probier‘ also gern aus, (freundlich) Nein zu sagen, wenn eine Situation es erfordert. Nein zu einer Aufgabe. Nein zu einer Verabredung. Nein zu einem Jobangebot. Und bedenke stets, ein „Vielleicht“ zählt nicht, wenn du ganz klar „Nein“ meinst. Lass dein Umfeld auch mal wissen, wenn dich eine bestimmte Aussage oder Handlung geärgert hat. Mach‘ dich nicht zum Opfer der Situation, sondern komm‘ ins Handeln und sprich über das, was dich beschäftigt. Alles andere kann in endlose Gedankenschleifen führen, die dich auch nicht weiterbringen. 

Achte also auf dich und deine Bedürfnisse, dann ist es auch in Ordnung, hin und wieder nicht nett zu sein. Gut genug bleibst du. Und die Menschen, die dich vorher schon gemocht haben, werden dich immer noch mögen. 

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Was sollen denn die Nachbarn denken?

Gestern hat mich ein Frage aus früheren Erfahrungen eingeholt. Ich ärgerte mich gerade lauthals über unseren Geschirrspüler, der nicht wollte, wie ich wollte. Der einfach die Zusammenarbeit verweigerte. Egal, was ich tat, ich fand die Ursache nicht. Ich schimpfte und meckerte, mehr über meine vermeintliche Unfähigkeit, den Geschirrspüler im Griff zu haben als über das streikende Gerät selbst, und… schloss das offen stehende Fenster. Damit die Nachbarn nichts von meinem Zetern mitbekommen. Dann musste ich grinsen, Lachen ließ mein Problem mit dem Geschirrspüler noch nicht zu. Ernsthaft, die Nachbarn? Was sollen denn die denn denken? Vielleicht auch: Was sollen denn die Nachbarn sagen? Oder auch die breite Masse einschließend: die anderen? Eher ein Satz als eine Frage, denn so oft, wie wir ihn vor allem in der Kindheit und Jugend gehört haben, gab es doch nie eine Antwort, die darauf folgte. Bei Fehlern, schlechten Noten, zu kurzen Röcken, zu lautem Trotzgebrüll, stampfenden Füßen, fleckigen Lieblingsshirts, zu dünnen Jacken… die Liste scheint endlos: Der Satz sollte einschüchtern und zu einem anderen Verhalten führen. Was Gutes finde ich jedoch auch: Wir haben dadurch gelernt, uns anzupassen. So blieb blieb dieser Satz mir wie vielleicht auch dir im Gedächtnis. Gespeichert im Unterbewusstsein. Und wenn wir es uns dessen nicht bewusst sind, beeinflusst dieser Satz auch heute noch unsere Gedanken und unser Handeln. Er vermittelt uns, dass wir Probleme bekommen, wenn wir uns anders verhalten als die anderen. Das bringt auch gerne unsere inneren Antreiber in die Spur. 

Sind die anderen wirklich wichtiger als wir selbst?

Wir beschäftigen uns immer wieder damit, wie wir auf andere wirken. Natürlich wollen wir alles richtig machen, damit wir Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Dabei gehören unsere Schwächen genauso zu uns wie unsere Stärken. Julia Tomuschat erzählt in ihrem Buch „Das Sonnenkindprinzip“ die folgende Geschichte vom Tausendfüßler:

„Es war einmal ein Tausendfüßler, der wunderschön tanzen konnte. Er konnte die tollsten Schrittkombinationen und drehte wagemutige Pirouetten. Alle, die dem Tausendfüßler beim Tanzen zusahen, waren begeistert. Doch eines Tages fragte der Tausendfüßler jemand: „Wie machst du das eigentlich, dass du so toll tanzen kannst? Nimmst du erst den linken siebenundachtzigsten Fuß und dann den dreiundachtzigsten rechten Fuß? Oder den siebenunddreißigsten rechten und dann den zweiundfünfzigsten linken Fuß?“ Der Tausendfüßler fing jetzt an, wirklich darüber nachzudenken, wie das Tanzen bei ihm funktionierte. Denn er wollte höflich sein und die Frage wirklich gerne beantworten. Als er das nächste Mal jedoch aufgefordert wurde zu tanzen, konnte er es plötzlich nicht mehr.“

Der Tausendfüßler war zu sehr in seinem Kopf und bei den anderen, dass er sich selbst darüber verlor. Was heißt das nun für uns? Wir verlieren unser Gefühl und schließlich uns, wenn wir die anderen, aber auch unseren Kopf wichtiger nehmen als uns selbst. Jede:r von uns ist einzigartig, was uns liebenswert macht, sodass es keinerlei Vergleiche mit anderen bedarf. 

Zeig‘ dich so vollkommen, wie du bist

Was hältst du davon, ab heute, zu dir selbst zu stehen? Alles ist schon da. Schau‘ selbst, was du tun kannst, um dich unabhängig(er) von der Meinung anderer zu machen:

  • Mach das, was dich glücklich macht: Lass dich nicht von Angst und Unsicherheit davon abhalten, deinen Weg zu gehen. Hinterfrage stattdessen, was das Schlimmste ist, was passieren kann. Gib deinem inneren Kritiker keine Chance, dich in deinem Tun zu beeinflussen. Wir sollten unser Leben voll auskosten statt uns zurückzuhalten, weil wir zu sehr darüber nachdenken, was andere Leute über uns und unser Leben denken.
  • Kenne deine Werte: Wenn du weißt, was dir wichtig ist im Leben, gelingt es dir besser, selbstbewusst hinter deinen Entscheidungen zu stehen. Frag‘ dich also, wie du leben möchtest. Welche Eigenschaften und Einstellungen schätzt du besonders? Die Beantwortung dieser Fragen wird dir Orientierung für deine Entscheidungen geben. Sei dir bewusst, dass sich die Antworten immer mal wieder ändern können. Das Leben ist dynamisch, sodass auch deine Werte sich immer mal wieder neu ausrichten dürfen.
  • Nimm dich an, wie du bist: Die Meinung anderer ist egal, wenn du dich selbst akzeptierst, wie du bist. Nichts, was andere über dich denken oder sagen, hat mit dir zu tun. Es ist der Blick und die Realität der anderen, geprägt aus deren Erfahrungen. Schenke dir selbst Wohlwollen, so wie du es anderen gegenüber tust.
  • Tanze auch mal bewusst aus der Reihe: Tanze, als würde niemand zuschauen. Lerne etwas Ausgefallenes wie Jonglieren oder Zaubern. Ziehe jedes Kleidungsstück in einer anderen (knallbunten) Farbe an. Springe durch Pfützen. Kaufe einen Blumenstrauß und drücke ihn der ersten Person in die Hand, die dir begegnet. Verschenke einen Stern. Dir fällt bestimmt was ein!

Bleib‘ also ganz bei dir. Das ist alles andere als leicht, weil wir es nicht gewohnt sind, für uns selbst zu sorgen. Ich verspreche dir jedoch, es lohnt sich. 

PS: Der Geschirrspüler läuft wieder. Ich ließ mir helfen: Danke, Google. 

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Empathie? Was ist das?

Empathie ist in aller Munde. Viele Unternehmen setzen auf sie bei der Auswahl neuer Mitarbeiter:innen. Singles wünschen sich sich eine:n empathische:n Partner:in. Es gibt heute unzählige Zeitschriften, Bücher und Podcasts, in denen für Empathie ihren Platz findet. Empathie, so heißt es, macht erfolgreich. Empathie macht glücklich. Empathie – das muss man einfach haben. So viel ist sicher, Empathie ist machtvoll, vor allem in der Kommunikation mit anderen. Das fällt auch gerade in diesen unsicheren Zeiten auf. Zeiten, in denen ein Virus uns durch Distanz emotionale Bindungen erschwert. Der starken Wirkung von Empathie können wir jedoch auch selbst begegnen, in der Art und Weise, wie wir mit uns selbst sprechen. Wenn es nicht möglich ist, mir selbst hinreichend empathisch zu begegnen, wie soll mir das anderen gegenüber gelingen? Aber was steckt konkret dahinter?

Was ist Empathie überhaupt?

Macht man sich auf die Suche nach einer eindeutigen Begriffsdefinition, führt zumindest das Internet die verschiedensten Fachausdrücke zur Empathie auf. Einfühlungsvermögen, Mitgefühl, Verständnis, Sensibilität sind Begrifflichkeiten, die am häufigsten in Verbindung mit Empathie auftauchen. Ich habe privat wie beruflich häufig Gespräche erlebt, bei denen Menschen auf Emotionalität wie folgt reagieren: „Oh, du Arme:r!“, „Du, das tut mir Leid!“ oder auch „I feel you!“. Anschließend wird meist das Thema gewechselt, manchmal aus Hilflosigkeit, manchmal zur vermeintlich notwendigen Ablenkung von der Situation. Dieselben Menschen bezeichnen sich als empathisch. Empathisches Verhalten geht jedoch viel tiefer. Empathie ist dann im Spiel, wenn du in der Lage bist, die Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale von anderen Menschen (leicht) erkennen, verstehen und nachempfinden kannst. Du kannst damit das Verhalten von anderen besser reflektieren und auch besser einschätzen, was dein eigenes Verhalten beim Gegenüber bewirkt. Menschen mit einem hohen Maß an Empathie sind in der Lage, andere Menschen anhand deren Körpersprache (Gestik, Mimik, Körperhaltung, Tonfall) zu lesen. Damit gelingt es ihnen, in deren Gefühls- und Gedankenwelt einzutauchen. Und klar, damit fällt es auch leichter, Mitgefühl zu zeigen, selbst wenn eine Person sich unlogisch oder unnormal in einer Situation verhält. 

Empathie mal drei: Überblick über die verschiedenen Typen

Man unterscheidet zwischen emotionaler, kognitiver und sozialer Empathie. Vielleicht kennst du das? Du erzählst deiner Freundin von deiner erhaltenen Kündigung deines Jobs, und deine Stimmung überträgt sich auf deine Freundin, d. h. sie wird traurig wie du. Deine Gefühle, dein Schmerz, dein Leid reißen deine Freundin fast mit und am Ende laufen vielleicht sogar euch beiden die Tränen übers Gesicht. Deine Freundin möchte unbedingt helfen und sucht bereits am selben Abend nach Stellenausschreibungen, die dir gefallen könnten. Hierbei spricht man von emotionaler Empathie. Handelt es sich bei dir um die mitfühlende Freundin, gilt es aufzupassen. Viel zu schnell kann es passieren, dass du deine eigenen Bedürfnisse aus den Augen verlierst. Du verlierst dich dann in den Emotionen anderer und ziehst dich selbst in einen Strudel negativer Gefühle und Gedanken. Mitgefühl also unbedingt, jedoch sollte das Leid anderer nicht dein Leben beeinflussen. Bei der kognitiven Empathie geht es weniger um das Fühlen, sondern mehr um das Hineinversetzen in andere. Hier liegt der Fokus also auf den Absichten und Gedanken des Gegenübers, weniger um dessen Gefühle. Hier wirkt also die Ebene des Verstandes, was es dir ermöglicht, aus dem Verhalten abzuleiten, wie sich eine Person in Zukunft verhalten wird. So wirst du zu einem Beobachter des anderen. Die soziale Empathie schließlich lässt zu, sich auf die unterschiedlichsten Menschen einzustellen, unabhängig von deren Herkunft, Kultur, Alter oder auch Ansichten. Das zeigt sich zum Beispiel im unterschiedlichen Umgang mit Kindern und Erwachsenen. 

Kognitive Empathie lässt sich erlernen

Möchtest du dich weiterentwickeln, so setze auf das Lernen von kognitiver Empathie, denn diese kannst du in all deinen Lebensbereichen anwenden. Du verstehst andere Ansichten, wie die deiner Freund:innen, Kolleg:innen, Vorgesetzte und Kund:innen, besser, was wiederum für gesunde Beziehungen sorgt. Auch dein:e Partner:in ist mit allen Sorgen und Problemen besser zu verstehen, sodass zielgerichtete Unterstützung und ein gutes Miteinander in der Beziehung möglich werden und ihr dem Glück gemeinsam ein Stück näherkommt. Und hier hört das Lernen auch nie auf, denn das Leben bewegt sich dynamisch, sodass es immer wieder neue Herausforderungen zu bewältigen gibt. Nachfolgend meine Tipps für dich:

  • Übe dich in Selbstreflexion: Schau‘ zunächst auf dich und dein eigenes Verhalten. Was sind deine Absichten, deine Motive? Warum reagierst du, wie du reagierst? Wurde ein Bedürfnis nicht erfüllt? Wie reagierst du in Konflikten? Was ist dein Anteil an der Situation? Hast du alles richtig gemacht? Was hättest du besser machen können? Und dann versuche, dein Selbstverständnis künftig auch anderen zu geben. 
  • Übe dich im Verstehen: Lerne möglichst unvoreingenommen Menschen (neu) kennen. Zeichne kein Bild des Gegenübers, ohne es zu verstehen. Was du (noch) nicht verstanden hast, erfrage: Was stört konkret? Welche Gefühle sind im Spiel?
  • Übe dich im aktiven Zuhören: Denke nicht nur mit, wenn dir andere etwas erzählen. Viel zu schnell schwenken wir auf uns selbst und unsere Erfahrungen um. Bleib‘ beim Gegenüber und stelle Rückfragen. Wiederhole alles Wichtige mit eigenen Worten. 
  • Übe dich im Beobachten: Im Beobachten anderer liegt der Schlüssel zu deren Gewohnheiten, typischen Reaktionen und Mustern. Erkenne Leidenschaft für Themen, schau‘ auf Gefühle und Körperreaktionen. Im Beobachten liegt eine Menge Kraft.
  • Übe dich in Anteilnahme: Zeige ein ehrliches Interesse für dein Gegenüber. Bei Hobbies und Interessen hake nach und höre auch hier gut zu. 
  • Übe dich in Geduld: Gib deinem Gegenüber Zeit, sich zu öffnen. Nicht jeder Mensch lässt sich schnell hinter die Fassade blicken. Dafür braucht es Zeit und Vertrauen. Über dem anderen geschenkte Zeit erhältst du Vertrauen und schließlich Offenheit. 

Und zum Schluss…

Ein bisschen mehr Empathie täte unserer Welt, unserer Gesellschaft ganz gut. Sie bringt uns auf unserem Weg weiter und erlaubt eine aufgeschlossene und verschiedenartige Form des Zusammenlebens unterschiedlichster Menschen. Ein gesundes Maß an Empathie und Selbstreflexion kann uns helfen, uns und unser Umfeld besser nachzuvollziehen und die Menschen zu akzeptieren, die anderer Meinung sind als wir. Und gesund bleibt Empathie, indem wir zwar unser Verhalten an unsere Beobachtungen anpassen, ohne unsere Mitmenschen zu manipulieren. Und natürlich auch indem wir uns nicht zu sehr von den negativen Emotionen anderer mitreißen lassen. Wie immer lautet das Motto: Bleib gelassen und im Moment. 

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Persönlichkeit

Sieh‘ es doch mal anders!

Ich liebe es zu schwimmen. Schwimmen lockert Körper und Geist, lässt mich wunderbar abschalten. Mich zudem mal fordernd, mal sanft vom Wasser tragen zu lassen, lässt mich gut und glücklich fühlen. Damit ich in diesem Jahr gut dabei bleibe, habe ich mir ein sportliches Ziel gesetzt: 2022 mache ich wieder beim Sundschwimmen mit. Die Anmeldung hierfür erfolgte an diesem Wochenende und hat dankenswerterweise meine liebe Freundin C. übernommen, mit der ich für gewöhnlich auch trainiere. Sie rief mich direkt nach der Anmeldung an, ich konnte den Stolz und die Vorfreude in ihrer Stimme erkennen. Dann machte sie mich darauf aufmerksam, dass wir schon bald in die vorletzte Altersklasse unter den Teilnehmer:innen des Sundschwimmens wechseln würden. Ich meinte, in ihrer Stimme nun Bedauern und Enttäuschung ob unseres „fortgeschrittenen“ Alters zu hören. Schnell kamen wir ins Witzeln: In der vorletzten Altersklasse wären wir die Jüngeren und damit die vermeintlich Schnelleren, was uns einen anderen Platz bescheren würde als bei der jüngeren Altersklasse, in der wir inzwischen zu den ältesten Schwimmer:innen gehören. Nicht, dass es uns beim Schwimmen (inzwischen) um Leistung gehen würde, und dennoch hat es uns lachen lassen – und damit unseren Tag ein wenig leichter gemacht. 

Mit Reframing eine andere Perspektive einnehmen

William Shakespeare hat schon gesagt: “ Es gibt nichts, was an sich gut oder schlecht wäre, nur das Denken macht es so.“ Ich entscheide selbst, welche Bedeutung ich bestimmten Herausforderungen oder Situationen in meinem Leben gebe, weswegen ich privat und beruflich gerne mit dem so genannten Reframing arbeite. Der Begriff stammt aus der Psychologie und steht für das Einnehmen eines Perspektivwechsels: Ich sehe Probleme, Situationen und Verhaltensweisen in einen anderen Kontext bzw. Rahmen (=Frame) und setze einen neuen Rahmen. Somit bekommt dasselbe Ereignis eine neue Bedeutung, wodurch mir neues Verhalten möglich wird. Reframing hilft uns also, unsere Wahrnehmung zu verändern und lässt uns somit flexibler, leichter und gelassener durch das Leben gehen. Ich finde das großartig und teile dieses Coaching-Tool auch immer wieder gern mit anderen. Hin und wieder stoße ich dabei auf Widerstand, z.B. bei einer ausgebliebenen Beförderung oder bei einer Absage für einen neuen spannenden Job: „Es ist doch alles gut so, wie es ist.“ oder „Der neue Chef war mir eh nicht sympathisch.“ Doch damit schieben wir Gefühle, die wir nicht fühlen wollen, weg von uns. Und das das verhindert schließlich, dass wir in die Reflexion kommen: Wofür war das gut? Was lerne ich daraus? Wofür kann ich die Erfahrung nutzen? 

Neue Rahmen setzen: Einige Beispiele

Reframing unterstützt uns dabei, die Dinge wieder gerade zu rücken. Klar, eine Kündigung zu erhalten, kann sehr weh tun und hier fällt es schwer, das Ganze gedanklich wieder gerade zu rücken. Ich darf natürlich auch wütend oder traurig sein. Gefühle gehen jedoch vorbei und dann kann ich mich dem Wofür widmen. Im Falle einer Kündigung kann ich dieser dann beispielhaft einen der folgenden neuen Rahmen schenken:

  • Ich wollte mich schon immer selbstständig machen – meine Chance!
  • Die Kündigung erlaubt mir, mir eine neue Arbeitsstelle zu suchen, und zwar mit besserem Gehalt und flexibleren Arbeitszeiten.
  • In den nächsten Wochen habe ich mehr Zeit für mich, die Familie und Freunde.
  • Ich lerne, mit Ablehnung umzugehen.

Auch bei weniger krisengleich daherkommenden Situationen hilft Reframing. Im Job wird mir eine neue Aufgabe zugetragen. Welcher Gedanke verleiht mir mehr Energie: „Oje, das habe ich noch nie gemacht!“ (Gefühl von Angst) oder „Endlich mal wieder eine Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren!“ (Gefühl von Freude)? Was bringt mich ins Handeln, wenn ich die Bank wechseln möchte oder etwas Neues lernen muss: „Das geht nicht so einfach!“ (Gefühl von Hilflosigkeit) oder „Ich probiere es aus. Mal sehen, ob es klappt.“ (Gefühl von Zuversicht). Im Job höre ich immer wieder mal den Satz „Meine Chefin redet nicht mit mir.“ (Gefühl von Wut). Einen neuen Rahmen bekommt die Situation mit dem Gedanken „Ich versuche, einen neuen Kommunikationsweg aufzumachen.“. 

Mehr Bewusstheit und damit gedanklich mehr Gewicht bekommst du und dein neuer Rahmen, wenn du dir dein Wofür notierst. Das hilft beim (Um-) Denken.

Du siehst, wir haben immer die Wahl: Ist mein Glas halb leer oder ist es halb voll? Reframing hilft auf dem Weg zur Selbstbestimmung und Gelassenheit. Mit ein bisschen Übung wird dadurch sogar Optimismus erlernbar. Probiere es gern mal aus! Und bei Fragen melde dich gerne bei mir. 

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Persönlichkeit

Mal wieder innerlich getrieben

Erst letzte Woche ist es mir schon wieder passiert: Ich arbeitete an einer Aufgabe und wollte sie unbedingt noch fertig stellen, bevor ich mich mit etwas anderem beschäftigte. Ich hatte schon sehr viel Zeit investiert und merkte gar nicht, wie verbissen ich bei der Sache war. Hin und wieder tauchte ein Kinderkopf auf und fragte mich etwas (für mich) Belangloses. Ich gab Antworten, jedoch nicht 100% dem Kind zugewandt. Irgendwann ertappte ich mich dabei, stieg aber aus der Situation nicht aus, obwohl ich den Stress spürte, der in mir brodelte. Der Gedanke, die Aufgabe nicht zu Ende zu bringen, stresste mich noch viel mehr. Und es war nicht mal so, dass ich irgendeiner Frist folgte oder hinter mir jemand stand, der die verbale Peitsche schwang. Im Grunde war ich also selbst verantwortlich, für meine Gedanken, meine Gefühle und mein Handeln. Irgendwo tief in mir war eine leise coachende Stimme, die flüsterte, dass ich mir mal eine Pause gönnen oder auch am nächsten Tag weitermachen kann. Ich nahm das Flüstern kaum war. Meine Aufgabe schaffte ich, auf das Ergebnis war ich stolz, jedoch brachte es meine Tochter noch eine Woche später noch auf den Punkt: “ Mama, letzten Montag warst du richtig gestresst!“. Ich hatte die Situation schon reflektiert und quasi vergessen, mein Lieblingsmensch nicht. War es das wert? Ganz sicher nicht. Da ich mich seit Jahren mit persönlicher Entwicklung beschäftige, weiß ich, dass da meine inneren Antreiber am Werk waren. 

Innere Antreiber entstehen – natürlich – in der Kindheit. Vielleicht erinnerst du dich oder hast dich deinen eigenen Kindern gegenüber schon dabei erwischt, sie mit Anweisungen oder Ermahnungen zu fordern. Nett gemeint, sollen diese doch dabei helfen, das Leben leicht zu nehmen. Dabei können Glaubenssätze entstehen, die uns im weiteren Verlauf unseres Lebens Steine in den Weg legen. Was genau sind denn nun diese inneren Antreiber?

Innere Antreiber: Fluch und Segen zugleich

In mir wüten hin und wieder gleich mehrere Antreiber, und das ist wohl ganz normal. Die Ausprägung macht letztlich einen Unterschied. Man unterscheidet zwischen folgenden fünf inneren Antreibern, die wiederum für positive Eigenschaften stehen: 

  • „Sei perfekt!“ steht für fehlerlos und genau. 
  • „Sei gefällig!“ steht für liebenswürdig und freundlich. 
  • „Sei stark!“ steht für stark und unabhängig.
  • „Streng dich an!“ steht für gründlich und ausdauernd.
  • „Beeil dich!“ steht für schnell und lösungsorientiert

Positive Eigenschaften – das klingt doch erst einmal gut, oder? Jedoch Obacht, Medaillen haben immer zwei Seiten. Perfekt sein zu wollen, bedeutet nämlich auch, sich schnell in Details zu verlieren und nie wirklich mit der eigenen Leistung zufrieden zu sein. Sich stets anzustrengen, sorgt dafür, dass man in der Regel zu viele Aufgaben übernimmt und sich schwer tut, um Hilfe zu bitten. Hier ein bisschen mehr Details dazu, was euch spätestens hier einen meiner Antreiber erraten lässt:  

AntreiberVorteile (Auswahl)Nachteile (Auswahl)
Sei perfekt!– arbeitet detailgetreu
– bringt viel Geduld auf
– plant sehr genau
– lässt keine Fehler zu
– überarbeitet Aufgabe mehrmals
– delegiert ungern
Sei gefällig!– ist teamfähig
– verfügt über eine hohe Empathie
– hilft gerne
– tut sich schwer mit Entscheidungen
– stellt eigene Bedürfnisse zurück
– kann schwer Nein sagen
Sei stark!– handelt konsequent
– ist „Fels in der Brandung“
– bewahrt den Überblick
– kann kaum Gefühle zeigen
– lässt keine Schwächen zu
– hält Andere auf Distanz
Streng dich an!– ist vielseitig
– zieht Aufgaben durch
– gibt bei Problemen nicht auf
– nimmt Anderen Aufgaben ab
– arbeitet nicht unbeschwert
– akzeptiert eigene Grenzen nicht
Beeil dich!– verliert sich nicht in Details
– ist flexibel und offen für Neues
– delegiert gerne
– unterbricht gerne
– ist stark im Multitasking
– verbreitet Hektik

Hast du deine eigenen Antreiber schon identifiziert? Wenn du dein Wissen um deine eigenen inneren Antreiber vertiefen möchtest, nutze einfach einen der vielfach im Internet verfügbaren Tests. 

Neue Glaubenssätze lassen innere Antreiber schwächeln

Wie ich dir schon verraten habe, haben wir mit unseren inneren Antreibern Glaubenssätze in uns fest verankert. Zum Beispiel steckt mit dem Antreiber „Sei perfekt!“ in mir der Glaube „Ich darf keine Fehler machen.“ Aber ist das wirklich wahr? In unserem Leben sind uns viele Fehler begegnet. Ist davon die Welt untergegangen? Sicherlich nicht, auch nicht die eigene. Ich darf ich mir also auch erlauben, Fehler zu machen. Regelmäßig reflektiert, lässt dies meinem inneren Antreiber schnell die Puste ausgehen. Noch ein Beispiel? Mich treibt hin und wieder an, es Anderen recht machen zu wollen. Ich habe offenbar schon ganz früh den Glaubenssatz entwickelt: „Meine Bedürfnisse sind nicht wichtig.“ Es gab Zeiten, da habe ich sogar den (natürlichen!) Drang, während der Arbeit zur Toilette zu gehen, unbewusst ignoriert. Essen? Trinken? Nebensächlich. Warum eigentlich? Weil irgendwer noch auf eine Antwort von mir wartete (Wirklich?). Weil ich eine Aufgabe noch schnell abschließen musste (Fünf Minuten später geht das nicht?). Inzwischen heißt es für mich: „Ich darf eine Pause machen!“ oder auch „Ich erlaube mir, in Ruhe und ohne Ablenkung zu essen.“ Meinen insbesondere natürlichen Bedürfnissen gehe ich also inzwischen nach. Reine Übungssache!

Was sind deine inneren Antreiber? Und: Wie nutzt du dein Wissen um sie, um dein Leben künftig leichter zu machen? 

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